Interview mit Jakob Vestergaard: TrueCommerce hat große Wachstumspläne in Europa

Jakob-Vestergaard

24 Mai 2023

Bereits im Juni 2022 konnte TrueCommerce seinen neuen CEO Randy Curran bekannt geben, der das Unternehmen durch eine neue Wachstumsphase führen wird. Später im Jahr, im Oktober 2022, konnte der dänische Direktor Jakob Vestergaard, der seit 2011 Teil des Unternehmens ist, seinen neuen Titel als Managing Director für den EMEA- Bereich bekannt geben. Heute setzt das Unternehmen auf eine verstärkte Zusammenarbeit der europäischen Abteilungen, wobei Wachstum besonders auf der Agenda steht.

Es tut sich viel bei TrueCommerce, das 2022 sein 35-jähriges Bestehen in der langjährigen dänischen IT- und Softwarebranche feiern konnte.
Seitdem hat TrueCommerce vor allem in den letzten Jahren eine Reihe wichtiger Meilensteine in seiner Geschichte erreicht.
Im Dezember 2020 wurde TrueCommerce vom Kapitalfonds Welsh Carson Anderson & Stowe übernommen. Der Kapitalfonds verfolgte eine Wachstumsstrategie für TrueCommerce und vor diesem Hintergrund erwarb TrueCommerce 2021 das Unternehmen DiCentral und trat damit in den deutschen Markt mit einem Büro in München und in den asiatischen Markt mit einem Büro in Vietnam ein.
„Mit dem Kauf von DiCentral haben wir ein Büro in Deutschland und ein großes Büro in Vietnam gewonnen. Dies ermöglichte uns, über Lieferungen und Support rund um die Uhr nachzudenken, damit das Geschäft rund um die Uhr laufen kann – sowohl in Europa als auch in den USA.“ 

Seit 1987 unterstützt TrueCommerce Unternehmen bei der Verbindung mit ihren Handelspartnern (Lieferanten und Kunden) durch eine EDI-Integration in ihr ERP-System. So können sie elektronische Geschäftsdokumente einfach, schnell und sicher vollautomatisch austauschen.

Jakob, herzlichen Glückwunsch zu Deiner neuen Position! Welche Entwicklungen kannst Du beobachten, seit Beginn Deiner Karriere bei TrueCommerce?

In 2015 kaufte TrueCommerce Unternehmen in Dänemark und Großbritannien. 2016 wurden wir dann alle zu einer Firma, TrueCommerce. Auf den ersten Blick erschien es nicht so, als gäbe es wirklich einen Zusammenhang zwischen Irland, Großbritannien und Dänemark. Allerdings war es der Beginn unserer pan-europäischen Strategie.

Aus der nordischen Sicht war neben der Ausbreitung im nordischen Markt, insbesondere auch der Ausbau in Richtung des DACH-Bereichs bereits 2016 unser Fokus. Wir hatten bereits viele Geschäftspartner und Handelspartner mit Niederlassungen in diesem Markt. Es bestand schon immer großes Interesse an dieser Region.

Wir haben auch immer den Wunsch gehegt, ein Unternehmen in Deutschland, Österreich oder der Schweiz zu akquirieren. Dabei müssen alle Faktoren passen und dann muss das Unternehmen auch noch zum Verkauf stehen.

Warum? Wenn wir uns unsere Wettbewerber anschauen, dann gibt es Wettbewerber, die global vertreten sind. Allerdings nur wenige sind pan-europäisch aufgestellt und genau das ist unser Ziel bei TrueCommerce. TrueCommerce erhält durch den Ausbau der DACH-Region eine perfekte Möglichkeit sich pan-europäisch aufzustellen.  Genau das ist uns mit dem Kauf von DiCentral gelungen. Die Lücke in DACH haben wir geschlossen.

Wie unterstützt das Team in DACH nun die europäische Strategie von TrueCommerce?

Deutschland ist die stärkste Wirtschaft in Europa und es gibt viele Handelsbeziehungen zwischen Dänemark und Deutschland. Deutschland ist das Land, in dem wir noch präsenter werden und wachsen wollen. Ich möchte in den Regionen präsent sein, in denen unsere Kunden in Deutschland ansässig sind.

In diesem Sinne war der Kauf von DiCentral für uns ein zentrales Anliegen und wir wollen unsere pan-europäische Strategie nun weiter ausbauen. Wir sind nun in Dänemark, Großbritannien, Irland und Deutschland präsent, wir haben eine Niederlassung in Belgien. Für unsere Kunden aus Nordeuropa oder die, die in diesen Märkten tätig sind, bieten wir Zugang zu Handelspartnern und Support in der Landessprache.

Das war immer meine Vision für unsere europäische Geschäftsstrategie.

Wir haben dabei zwei Herangehensweisen:

Lokale Präsenz: Die erste ist eine starke Präsenz im deutschen KMU-Markt. Wir bieten die Lösungen und Produkte und die lokale Unterstützung mit unserem Team in Deutschland.  Darüber hinaus runden wir unser Angebot durch unsere anderen Niederlassungen, dem jeweiligen Know-how der Sprache sowie der gesetzlichen Vorgaben im Markt ab.

Pan-europäische Präsenz: Andererseits gibt es aktuell keinen wirklichen pan-europäischen Provider. Wenn deutsche Unternehmen, die Niederlassungen in weiteren europäischen Ländern haben, einen Provider suchen dann können wir sie mit unserem Netzwerk unterstützen. Viele unserer großen Kunden in Dänemark wollen EDI konsolidieren. Sie wollen in allen Niederlassungen den gleichen Anbieter nutzen und nicht zahlreiche lokale Anbieter mit unterschiedlichen Verträgen verwalten.

Genau das ist auch unser Fokus für Europa und dafür brauchen wir eine klare Grundlage: was beinhalten unsere Managed Services. Wir wollen allen Kunden in Europa das gleiche Serviceangebot machen. Gestartet sind wir in Großbritannien und Dänemark und aktuell passen wir das Angebot in Deutschland an.

Welche Ziele hast Du in Deiner neuen Rolle gesetzt? 

Mein Ziel ist es TrueCommerce als bekannte pan-europäische Marke zu positionieren. Wir sind darüber hinaus natürlich ein globaler Anbieter und betreuen eine Menge Handel zwischen den USA und Europa und können diese Stärke auch unseren europäischen Kunden anbieten.

Jakob, Du bist Extremsportler. Welchen Einfluss hat Dein sportliches Engagement auf Dein Engagement im Business?

Fokus ist wohl die zentrale Eigenschaft, die ich in beiden Bereichen Business und Sport am häufigsten nutze. Wenn wir uns auf eine Richtung und Vorgehensweise geeinigt haben, dann geht es darum die vereinbarten Ziele zeitnah und fokussiert umzusetzen.

Meine Kollegen sagen: “Jakob Du bist laserfokussiert.“ Das ist beim Sport entscheidend. Wenn Du 120 km laufen möchtest, musst Du Dich entscheiden es durchzuziehen. Du kannst nicht darüber nachdenken, ob und wie Du es schaffst. Du musst es einfach tun – bis zum Ziel.

Ich nehme aber auch immer wieder an Teamläufen teil. Wenn man im Team läuft, ist es besonders wichtig, dass man ganz ehrlich ist zu seinen Teammitgliedern. Wenn Du eine Krise hast oder Dich gerade nicht gut fühlst, dann muss Dein Team das wissen. Nur dann kann das Team es gemeinsam meistern.

Das gilt auch im Business Kontext. Es ist nichts falsch daran Du sagen: „Ich weiß nicht was zu tun ist, hilf mir!“. Es ist Zeitverschwendung sich zu verstecken und zu versuchen allein eine Lösung zu finden, statt sich offen im Team auszutauschen.

Aus meiner Sicht ist es zentral mit allen Mitgliedern im Team, aber genauso mit den Kunden ehrlich umzugehen. Nur dann können wir alle zusammen wirklich erfolgreich sein!

Jakob, hast Du schon weitere sportliche Herausforderungen geplant?

Ich plane einen Bergmarathon Anfang Juli in Verbier in der Schweiz.

Möchtest Du uns noch etwas mitteilen?

Wir denken darüber nach, dass es interessant sein könnte, in Zukunft die Übernahme einiger weiterer Unternehmen zu prüfen: „Wir wollen unsere Präsenz weiter ausbauen. Darauf arbeiten wir hin!“

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